Besuch im Arthur Findlay College

Das Arthur Findlay College (AFC) ist das bekannteste und größte spiritistiche College weltweit. Stansted Hall, so heißt das Anwesen, wurde 1871 erbaut und das AFC wurde 1964 gegründet. Gemäß Arthur Findlays Wünschen werden das Collegegebäude und das Gelände von der Nationalen Spiritualisten-Union (SNU) verwaltet. Der Hauptsitz der SNU bei Red Woods befindet sich auf dem Gelände der Hochschule.Im AFC wurden seither viele namhafte Medien ausgebildet und nach Arthur Findlays Tod 1964 wird es in seinem Namen und der SNU als spiritisisches College weitergeführt. Birgit Fischer hat ebenfalls dort gelernt.

Hier die 7 Grundprinzipien des Grundprinzipien des englischen Spiritualismus

1. The Fatherhood of God

Vaterschaft Gottes: Wir sind alle Kinder eines göttlichen Schöpfers

Das Prinzip der Vaterschaft Gottes hebt hervor, dass wir alle Kinder desselben göttlichen Schöpfers sind, verbunden durch die universelle Liebe und Güte, die uns innewohnt. Es zeigt die Notwendigkeit, Mitgefühl und Liebe zu entwickeln und ermuntert, unseren Glauben an ein höheres Wesen zu vertiefen. Dieses erste Prinzip motiviert uns, ein Leben in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen zu führen und stärkt unseren Glauben an die verborgene Weisheit und Größe des Universums.

In Zeiten der globalen Spaltung, politischer Unruhen und ökologischen Krise ist es umso wichtiger, uns an die allumfassende Liebe und Verbindung zu erinnern, die uns mit dem Göttlichen und miteinander verbindet.

Zum Beispiel könnte jemand, der sich durch dieses Prinzip inspiriert fühlt, sein Leben mit einer Haltung der Offenheit und Liebe leben und aktiv an Initiativen teilnehmen, die soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und ökologischen Schutz fördern.

2. The Brotherhood of Man

Bruder-und Schwesternschaft des Menschen: Alle Menschen sind gleich und verdienen Respekt.

Die Bruder- und Schwesternschaft des Menschen erinnert uns daran, dass alle Menschen gleich sind und das Recht auf Respekt und Gleichberechtigung haben. Es legt nahe, dass die Notwendigkeit besteht, Mitgefühl und Verständnis zu entwickeln und das Wohlergehen anderer zu berücksichtigen. Dieses Prinzip lehrt, dass wir alle in der gleichen menschlichen Familie vereint und dazu aufgerufen sind, in gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit zu leben.

3. The Communion of Spirits and the Ministry of Angels

Gemeinschaft der Geister: Wir sind nie allein auf unserem spirituellen Weg.

Die Gemeinschaft der Geister und das Wirken der Engel lehrt uns, dass wir auf unserem spirituellen Weg niemals allein sind. Unsere geistigen Führer und die Naturkräfte stehen uns zur Seite und helfen uns, unseren Weg der spirituellen Entwicklung zu beschreiten. Dieses Prinzip unterstreicht die Bedeutung der Geistigen Welt und deren Fähigkeit, uns Inspiration, Weisheit und Unterstützung zu bieten. In einer Welt, die immer mehr auf Technologie und Wissenschaft fokussiert ist, erinnert uns dieses Prinzip im Grunde daran, dass es noch andere Ebenen der Existenz und des Bewusstseins gibt.

4. The Continuous Existence of the Human Soul

Kontinuierliche Existenz der Seele: Unsere Seelen sind unsterblich.

Das Prinzip der kontinuierlichen Existenz der menschlichen Seele bietet uns eine tiefe und tröstliche Perspektive auf das Leben und den Tod. Es betont, dass wir weitaus mehr sind als nur unsere physischen Hüllen – dass unsere Seelen unsterblich sind und den Tod überdauern. Diese ewige Existenz unserer Seelen schenkt uns in Zeiten der Trauer und des Verlustes Hoffnung und Trost. Es stärkt unseren Glauben daran, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern eher ein Übergang zu einem anderen Daseinszustand und dass unsere Seelen weiterhin eng mit dem göttlichen Urgrund verbunden bleiben. Darüber hinaus stützt die spiritistische Praxis des Jenseitskontakts dieses Prinzip kontinuierlich, indem sie konkrete Erfahrungen und Erkenntnisse bietet, die die fortwährende Existenz und Aktivität unserer Seelen jenseits des physischen Todes bestätigen.

5. Personal Responsibility

Persönliche Verantwortung: Wir steuern unser eigenes Leben.

Das Prinzip der persönlichen Verantwortung lenkt unseren Fokus auf die Rolle, die wir als Kapitäne unseres eigenen Lebensschiffs spielen. Es möchte deutlich machen, dass wir die Steuerung unseres Lebens und unserer Entscheidungen selbst in der Hand haben. Es hebt die Bedeutung von ethischen Prinzipien, Respekt und Mitgefühl hervor und mahnt uns, dass wir die Verantwortung für unsere Handlungen tragen und mit den Konsequenzen dieser Handlungen umgehen müssen.

In einer Ära, die mit gewaltigen globalen Herausforderungen konfrontiert ist, ruft dieses Prinzip uns ins Gedächtnis, dass jeder Einzelne von uns die Macht und Verantwortung besitzt, einen Wandel herbeizuführen und regt an, bewusstere Entscheidungen zu treffen.

6. Compensation and Retribution for all the good and evil deeds done on earth

Vergeltung für Taten: Jede Handlung hat Konsequenzen.

Entschädigung und Vergeltung im Jenseits für alle guten und bösen Taten, die auf Erden begangen wurden, ist ein Prinzip, das uns schildern möchte, dass Gerechtigkeit und Ausgleich existieren. Alle unsere Handlungen, ob gut oder schlecht, haben Konsequenzen, und im Jenseits erhalten wir die verdiente Belohnung oder Strafe. Dieses Prinzip verdeutlicht uns die fundamentale Rolle von ethischen Handlungsweisen und einem Leben, das von Verantwortungsbewusstsein geprägt ist.

7. Eternal progress open to every soul

Ewiger Fortschritt: Jede Seele hat das Potenzial zur spirituellen Entwicklung.

Das Prinzip des immerwährenden Fortschritts, das sich jeder menschlichen Seele auftut, zeigt uns auf, dass in uns allen ein ungebrochenes Potential für spirituelles Wachstum und Weiterentwicklung steckt. Es legt den Fokus auf die beständige Möglichkeit und den tieferen Sinn, unsere Talente zu kultivieren und unser Bewusstsein zu vertiefen. Dieser Grundsatz lässt uns erkennen, dass es uns allen obliegt, uns selbst zu transzendieren und dabei ein Leben zu führen, das von größerem Bewusstsein und tieferer Erfüllung geprägt ist.

Die Bedeutung der Prinzipien des englischen Spiritualismus

Die Prinzipien des englischen Spiritualismus sind nicht nur philosophische Aussagen. Sie sind vielmehr eine lebendige Einladung, tiefer in die spirituelle Dimension unseres Lebens einzutauchen, und eine Aufforderung, die Wechselwirkungen, die uns mit allem Existierenden verbinden, zu erkennen und zu würdigen. Diese Grundsätze rufen uns zur ehrlichen Selbstreflexion auf, zur Entwicklung eines einfühlsamen Herzens und zur Übernahme der Verantwortung für unser eigenes Leben sowie für das Wohl unserer Mitmenschen. Sie ermutigen uns zur Suche nach Wahrheit und Weisheit und eröffnen uns die Erkenntnis, dass wir alle Teil eines umfassenden Ganzen sind.
Aber warum gewinnt das Verständnis und die Anwendung dieser Prinzipien zunehmend an Bedeutung?

Die Rolle der Prinzipien in der heutigen Welt

Die sieben fundamentalen Leitideen fungieren als stabile Grundpfeiler eines von Liebe, Mitgefühl und tiefer Einsicht geprägten Weltbildes. Sie inspirieren uns, unser Leben auf eine Weise zu gestalten, die uns selbst und auch unsere Umwelt bereichert und sie motivieren uns, aktiv zu einer Verbesserung unserer Welt beizutragen.

Diese Prinzipien eröffnen uns eine neue Perspektive auf unser Leben und stellen uns Leitlinien zur Verfügung, die uns helfen zu verstehen, wie wir uns in unserer Welt engagieren und interagieren können. Besonders relevant ist dabei der Aspekt der Selbstreflexion, den der Spiritualismus in den Vordergrund stellt. Das Ziel ist es, einen neutralen, besser noch, einen positiven Einfluss auf diejenigen auszuüben, denen wir im Laufe unseres Lebens begegnen.

In einer Welt, die von vielschichtigen Konflikten geprägt ist, können diese Prinzipien, trotz ihrer grundlegenden Natur und Flexibilität, dazu beitragen, Brücken zwischen Menschen zu schlagen und ein harmonisches Miteinander zu fördern. Das oberste Ziel, das Leitmotiv, ist ein erfülltes und wertvolles Dasein – individuell und in Gemeinschaft.

Soviel zunächst zu den Prinzipien und Selbstverständnis des Spiritalismus.

Das Anwesen und die Natur um das AFC ist außergewöhlich und magisch zugleich mit seinen alten Baumbeständen und der ruhigen Lage inmitten der Natur. Betritt man das Gebäude, so macht man eine Zeitreise in die Vergangenheit, denn Vieles ist so erhalten und eingerichtet, wie zu A.Finlay’s Lebzeiten. Das Haus ist ausgestattet mit alten Bildern, Tapeten, Teppichen und Antiquitäten. Es gibt zahlreich Fotos von bekannten Medien und sogar ein eigenes kleines Museum. Die Schulungsräume sind quasi in A.Findlays großzügigen Wohnräumen mit rießigen Fenstern und Blick in den weitläufigen Park. Die Einheimischen nennen das AFC nicht umsonst „Hogwarts“.
Meine Freundin und ich haben bereits Erfahrung in der medialen Arbeit und wollten unsere Kenntnisse im AFC vertiefen. Daher kam uns das Angebot der „deutschen Woche“ gerade recht und wir meldeten uns für August 2024 zum Seminar an.

Seit über 20 Jahren findet die deutsche Woche am AFC statt.
Margaret Falconer war eine Schülerin des berühmten Mediums
Gordon Higginson. Ihr Bestreben ist es, dass was sie gelernt hat,
weiterzugeben. Ihre Erfahrung, ihre Liebe zur Medialität machen
sie zu einer wundervollen Lehrerin.
Die Woche ist so strukturiert und aufgebaut, dass du wichtige Lernerfahrungen sammelst, egal ob du neu anfängst oder schon viel Erfahrung hast.
https://www.arthurfindlaycollege.org/…/course-25…/…

Während der deutschen Woche begleiten Dolmetscher die Medien und übersetzten alle Vorträge und die Schulungsinhalte. Das Angebot der „deutschen Woche“ findet zweimal jährlich im Frühjahr und im Sommer statt.
Naja, als ich mich dort anmeldete, wollte ich meinen Kontakt zur geistigen Welt vertiefen, vielleicht neue Techniken erlernen und neue Erfahrung machen. Mir war damals nicht bewusst, dass wir das alles zwar dort tun werden, aber darüberhinaus geht es hauptsächlich um evidenzbasierte Jenseitskontakte. Und nicht nur das: wir sollten das Erlernte auch noch vor der Gruppe präsentieren!

Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, letzten Endes stellte ich mich aber der Herausforderung. Was blieb mir anderes übrig, jetzt war ich ja schon da…
Es gab 5 erfahrene, echt britische und schottische Ladies die Jenseitsmedien sind und die als unsere Tutoren fungierten: Margret, Sally, Fynn, Marie und Pam. Wir waren ungefähr 100 Teilnehmer und wurden in 5 Gruppen zu je 20 Lernende eingeteilt. Die Woche ging von Samstag bis Freitag und war gefüllt mit Vorträgen, Meditationen, Gottesdiensten, Demonstrationen von Jenseitskontakten, Gruppenarbeit, Gesprächen mit Gleichgesinnten und Essen…(besonders die Süßspeisen waren hervorragend)

In der Gruppe schärften wir unsere Hellsinne (Hellsehen, Hellhören, Hellfühlen, Hellwissen, Hellschmecken, Hellriechen), lernten „sitting in the power“ und letztendlich Jenseitskontakte herzustellen und zu beweisen. Interessant war auch den Kontakt zu unseren Geistführern herzustellen und den Unterschied zu spüren, wann wir pysisch und wann wir medial arbeiten. Um den Unterschied deutlich zu bemerken, ist die eigene Sensitivität ausschlaggebend. Glücklicherweise haben wir viele Übungen für zuhause an die Hand bekommen. Ich bin auch schon fleißig am üben…

Während der Arbeitseinheiten haben wir viel gelacht und Spaß gehabt, obwohl wir es doch mit Verstorbenen zu tun hatten. Die Tutorinnen erzählen aus ihrem reichen Erfahrungsschatz als Medium und ließen uns Teil haben an ihrem eigenen Werdegang mit all ihren Zweifeln, Ängsten und Erfolgen! Immer wieder forderten sie uns auf Selbstvertrauen und Mut zu haben und vorallem: nicht aufzugeben! Immer weiter machen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Ich war sehr erstaunt, dass es uns allen gut gelungen ist in so kurzer Zeit Jenseitskontakte herzustellen. Allerdings muss ich hinzufügen, dass eigentlich alle Teilnehmer schon in irgendeiner Form Vorerfahrung in der Medialität hatten. Zweimal gab es einen Spiritistischen Gottesdienst mit anschließender Demonstration von den Medien. Der Gottesdienst startet mit einem Gebet oder einer inspirierten Rede, es gibt Musik und dann folgen die öffentlichen Jenseitskontakte.

Dabei nimmt ein Medium einen Verstorbenen wahr, der/die in einer Beziehung zu einem Gottesdienstteilnehmer stand. Das kann die Oma, der Vater, Bruder, Tante, Kind, Freundin oder eine Bekannte sein.
Zunächst beschreibt das Medium das Aussehen, Alter, Todessursache.
Die Beschreibungen werden immer detaillierter, bis jemand aus dem Gottesdienst die verstorbenen Person eindeutig identifizieren kann.
Es folgen weitere Beweise, wie gemeinsame Erlebnisse, Dinge die nach dem Tod passiert sind oder außergewöhliche Eigenarten des Verstorbenen, welche das Medium nicht wissen kann. Abschluss ist immer eine Botschaft des Verstorbenen, die voller Liebe und Trost ist. Man muss dabei wissen, dass bei dieser Vorgehensweise kein bestimmter Verstorbener eingelanden werden kann. Es melden sich immer viele Verstorbene bei einer solchen Demonstration, die Kontakt zu uns suchen, aber nur ein Verstorbener eines Hinterbliebenen wird identifiziert und kann seine Botschaft preis geben.

Die Philosophie des Spiritismus besagt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und alle Seelen unsterblich sind. Die Reinkarnation wird allerdings nicht gelehrt oder bestätigt. Die Anhänger des Spiritismus glauben an Gott und die geistige Welt, die uns gerne jederzeit im Leben durch geistige Begleitung unterstützt. Es geht darum als Jenseitsmedium, Nachrichten an die Diesseitigen zu übermitteln und dadurch für das Diesseits und Jenseits Heilung und Trost zu bringen. Die Absicht bei den Jenseitskontakten ist stets rein, liebevoll und lichtvoll und steht ganz im Dienste Gottes, der Menschen und der Jenseitigen Welt.

In England sind solche Demonstationen nach Gottesdiensten nicht ungewöhnlich und es gibt das „mediumship“ sogar als Beruf! Die Auflagen für ein Medium sind in England sehr streng und darum ist die Ausbildung zum Medium auch sehr umfangreich und anspruchsvoll.
In einer Woche im AFC wird niemand zum qualifizierten, geprüften Medium, aber die Fähigkeit der Medialität ist bei allen Menschen vorhanden und kann geübt, perfektioniert und ausgeführt werden. Meine Freundin macht zur Zeit eine Ausbildung zum Jenseitsmedium bei Paul Meek in Deutschland. Auch das ist möglich.

Sehen ohne Augen

Wusstest du, dass man „ohne Augen“ sehen kann?

Nein? Ich auch nicht, bis ich im Januar 2024 gleichnamiges Seminar in Stuttgart besucht habe.

Wir waren eine Gruppe von 30 Teilnehmern und lernten in 5 Tagen durch eine blickdichte Brille, wie sie auch zur Meditation oder als Schlafbrillen benutzt wird, zu sehen. Manche von uns konnten sogar schon am zweiten Tag durch ihre geschlossenen Augenlider Buchstaben und Worte lesen. Ich kann das leider bis heute noch nicht.

Vormittags machten wir viele Übungen, um unsere Intuition zu stärken und dieser wieder mehr zu vertrauen. Im Laufe unseres Lebens vernachlässigen wir leider unseren 7. ten Sinn und müssen als Erwachsene mühsam lernen, diesen wieder zu aktivieren.

Wir erfühlten Farben, mussten mit geschlossenen Augen farbige Bälle in farbige Becher befördern, farbige Blätter richtig sortieren, erfühlten nur durch unseren Geist Spielkarten und Gegenstände. Die Übungen waren spielerisch aufgebaut, aber nicht weniger anstrengend.
Am Nachmittag übten wir gezielt mit der „Mindfoldbrille“. Die Übungen waren logisch aufeinander aufgebaut und der Schwierigkeitsgrad der Übungen wurde langsam gesteigert.

Wenn man die Brille das erste mal aufsetzt, kann man rein gar nichts erkennen. Alles ist einfach nur schwarz. Mit der Zeit nimmt man Lichtpunkte, ähnlich wie kleine Sterne, wahr. Irgendwann vergrößern sich die Lichtpunkte und man kann Grundfarben Rot, Gelb. Blau, Grün wahrnehmen. So war es zumindest bei mir.

Wir übten zuerst farbige Blätter durch die Brille richtig zu erkennen. Dann wurden die farbigen Gegenstände immer kleiner.
Schließlich bekamen wir Bildkarten mit Symbolen. Sobald wir die farbigen Symbole sicher erkennen konnten, bekamen wir Worte zu lesen. Am Anfang waren die Worte sehr groß, heißt ein Wort auf einer DIN4 Seite. Aus den Worten wurden Sätze. Am Ende gingen wir nach draußen und nahmen unsere Umwelt durch die Mindfoldbrille wahr.

Das Sehen durch die Mindfoldbrille ist wie als wenn man durch ein kleines Loch schaut, wobei das Loch mit der Zeit und mit Übung immer größer wird und man mehr und mehr erkennen kann. Obwohl die Perspektive verändert scheint, sieht man alles ganz real.
Inzwischen kann ich die Brille aufsetzen und meinen Haushalt erledigen, oder sogar in Büchern lesen. Zugegebener Maßen, ist das auf Dauer auch sehr anstrengend und wenn ich die Brille dann abnehme ist mir auch etwas schwindelig.

Diese Methode, „Sehen ohne Augen“, wie sie im Seminar gelehrt wurde, ist eigentlich schon sehr alt und gut bekannt.
Schon vor 3000 Jahren mussten die Shaolinmönche am Ende ihrer Ausbildung beweisen, dass sie ohne Augen sehen können. Und das müssen sie auch noch heute!
Im Prinzip geht es beim Sehen ohne Augen um ein Sehen mit dem dritten Auge und nicht mit dem physischem Auge! Dr. Joe Dispenza, ein Neurowissenschaftler, konnte die Vorgänge im Gehirn während des „Sehen ohne Augen“ beobachten und sichtbar machen.
Nun kann man natürlich fragen, wozu brauche ich ein Sehen ohne Augen? Und richtig, im Alltag renne ich auch nicht mit der Mindfoldbrille herum oder fahre damit Auto herum …

Also, warum war es mir wichtig, diese Fähigkeit zu lernen und ein Seminar zu diesem Thema zu besuchen?
Der Hintergrund war folgender:
Mein Mann hatte einen Unfall und dadurch ein Auge verloren, was ihn beim Sehen beeinträchtigt. Auf einem Auge ist er blind, das andere kann eingeschränkt sehen. Um seine Sehfähigkeit zu verbessern, besuchte er 2 Jahre zuvor das Seminar „Sehen ohne Augen“. Nach Abschluss des Seminars, konnte er Wunder über Wunder, durch diese blickdichte Brille (Mindfoldbrille) Worte lesen, die ich zuvor aufgeschrieben habe und er konnte nicht wissen was auf dem Blatt stand. Das war unglaublich und sehr verblüffend!
Das wollte ich unbedingt auch können.

Erstaunlicherweise lernen Kinder diese Fähigkeit in kürzester Zeit. Oft benötigt es nur einen Nachmittag. Das liegt einfach daran, dass Kindern ich so viele Grenzen im Kopf haben und Dinge vorbehaltlos ausprobieren. Bekanntermaßen ist das dritte Auge der Kinder noch nicht verschlossen und ihre Intuition funktioniert noch besser. Die 7-jährige Enkelin einer Teilnehmerin konnte sofort einen Schultext mit Mindfoldbrille lesen, nachdem die Oma ihr nach dem Seminar ihre Mindfoldbrille gab. Wir Erwachsenen brauchten fast eine ganze Woche dazu!

Abgesehen davon, dass man mit dieser Fähigkeit andere Menschen verblüffen kann, dient sie einfach der Erkenntnis, dass wir Menschen viel mehr Fähigkeiten haben, als uns tatsächlich bewusst ist.

Also geht es auch um Bewusstseinserweiterung. Jeder Mensch kann „Sehen ohne Augen“ lernen. Es braucht nur Vertrauen und Abenteuerlust, was Neues auszuprobieren.

Weil diese Erfahrung so spannend war und mein Freund sehr interessiert, habe ich einen Übungsnachmittag bei mir Zuhause angeboten. Und tatsächlich, einer konnte auch fast auf Anhieb durch die Brille sehen!
Abschließen kann ich sagen, das war wieder ein Experiment, dass sich gelohnt hat!

Kräuterwanderung 2024

Kräuterwanderung 2024

Kräuterwanderung: Eine Reise in die Welt der Wildkräuter

Seit über 30 Jahren faszinieren mich Pilze und Wildkräuter. Regelmäßig zieht es mich in die Natur, um die Schätze des Waldes und der Wiesen zu entdecken. Meine Leidenschaft teile ich gerne mit Freunden und Bekannten. Viele von ihnen waren zunächst ahnungslos, wie man Gänseblümchen von Rotklee unterscheidet. Aus diesem Grund beschloss ich, Wildkräuterwanderungen zu organisieren, um ihnen das Wissen und die Freude an der Natur näherzubringen.

Seit drei Jahren lade ich nun Mitte April Freunde und Interessierte in unseren wunderschönen Garten ein. Von hier aus starten wir unsere Kräuterwanderungen. Mit prallgefüllten Beuteln kehren wir zurück, um die gesammelten Kräuter noch frisch zu verköstigen. Gemeinsam bereiten wir Kräuterbutter, Kräuteröl und natürlich Stockbrot am Lagerfeuer zu. Diese Events sind nicht nur lehrreich, sondern bieten auch die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und spannende und tolle Gespräche zu führen – und das nicht nur über Kräuter.

Falls du in der Nähe wohnst und Interesse hast, Wildkräuter zu sammeln, bist du herzlich eingeladen! Dieses Angebot ist kostenlos.

Die Bedeutung von Wildkräutern in unserer modernen Welt

In unserer hektischen, modernen Welt sehnen sich viele Menschen nach einem bewussteren Leben und einer stärkeren Verbindung zur Natur. Wildkräuter bieten eine wunderbare Möglichkeit, diese Verbindung wiederherzustellen. Sie sind nicht nur reich an Nährstoffen und Heilkräften, sondern verkörpern auch eine Philosophie des achtsamen und respektvollen Umgangs mit unserer Umwelt.

Die heilende Kraft der Wildkräuter

Wildkräuter werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. Viele von ihnen besitzen heilende Eigenschaften, die bei verschiedenen Beschwerden Linderung verschaffen können. Zum Beispiel ist der Löwenzahn bekannt für seine leberreinigende Wirkung, während die Brennnessel entzündungshemmend wirkt und die Durchblutung fördert.

 

Während unserer Kräuterwanderungen lernen die Teilnehmer, diese wertvollen Pflanzen zu erkennen und ihre Anwendungen zu verstehen. Es ist erstaunlich, wie viel Heilung und Wohlbefinden direkt vor unserer Haustür wachsen.

 

Rezepte und Anwendungen: Kräuter in der Küche

Eine der schönsten Seiten der Wildkräuter ist ihre Vielseitigkeit in der Küche. Von aromatischen Kräuterölen bis hin zu leckeren Kräuterbuttern – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Hier einige unserer Lieblingsrezepte, die du leicht zu Hause nachmachen kannst:

 

Kräuterbutter

Zutaten

- 250 g Butter

- Eine Handvoll frische Wildkräuter (z.B. Gänseblümchen, Löwenzahn, Schafgarbe)

- 1 Knoblauchzehe

- Salz und Pfeffer nach Geschmack

 

Zubereitung

  1. Die Butter auf Zimmertemperatur bringen, damit sie weich ist.
  2. Die Wildkräuter fein hacken und den Knoblauch pressen.
  3. Alles zusammen mit Salz und Pfeffer zur Butter geben und gut vermischen.
  4. Die Kräuterbutter in eine Form geben und im Kühlschrank fest werden lassen.

Kräuteröl

Zutaten

- 500 ml gutes Olivenöl

- Eine Handvoll frische Wildkräuter (z.B. Thymian, Rosmarin, Basilikum)

 

Zubereitung

  1. Die Kräuter waschen und trocknen.
  2. Die Kräuter in eine saubere Glasflasche geben und mit dem Olivenöl übergießen.
  3. Die Flasche gut verschließen und an einem dunklen, kühlen Ort für etwa zwei Wochen ziehen lassen. Gelegentlich schütteln.
  4. Nach zwei Wochen das Öl abseihen und in eine saubere Flasche füllen.

 

Gebratene Brennnesseln

(Schmeckt fast wie Spinat)

Zutaten

- Eine große Schüssel frische Brennnesselblätter

- 2 Esslöffel Olivenöl oder Butter

- 1 Zwiebel, fein gehackt

- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt

- Salz und Pfeffer nach Geschmack

- Optional: Ein Spritzer Zitronensaft oder eine Prise Muskatnuss

 

Zubereitung

  1. Trage Handschuhe, um dich vor den brennenden Haaren zu schützen. Pflücke die jungen Blätter, wasche sie gründlich und lasse sie abtropfen oder in der Salatschleuder trocknen.

 

  1. Anbraten: Olivenöl oder Butter in einer Pfanne erhitzen, gehackte Zwiebel goldbraun braten. Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten.

 

  1. Brennnesseln hinzufügen: Brennnesseln dazugeben und 3-5 Minuten braten, bis sie zart und leicht knusprig sind. Mit Salz, Pfeffer und optional Zitronensaft oder Muskatnuss abschmecken.

 

Tipps

  • Achte darauf, nur Brennnesseln zu sammeln, die weit entfernt von Straßen und Verschmutzungsquellen wachsen.
  • Blanchierte Brennnesseln können auch eingefroren werden, um sie später zu verwenden.

 

 

 

Der spirituelle Aspekt der Kräutersammlung

Für viele spirituelle Menschen ist das Sammeln von Wildkräutern mehr als nur eine praktische Tätigkeit – es ist eine tief verwurzelte spirituelle Praxis. Die Verbindung zur Natur und das bewusste Sammeln der Kräuter können meditative und heilende Wirkungen haben. Es ist eine Zeit der Stille und Reflexion, in der man sich mit der Energie der Erde verbindet und Dankbarkeit für ihre Gaben ausdrückt.

 

Gemeinschaft und Austausch bei der Kräuterwanderung

 

Unsere Kräuterwanderungen sind nicht nur eine Gelegenheit, Wissen zu teilen und zu lernen, sondern auch ein soziales Ereignis. Bei einem gemütlichen Lagerfeuer tauschen wir Erfahrungen aus, erzählen Geschichten und knüpfen neue Freundschaften. Es ist schön zu sehen, wie Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammenkommen und durch ihre gemeinsame Liebe zur Natur verbunden sind.

 

Nachhaltigkeit und Respekt vor der Natur

 

Ein wichtiger Aspekt der Kräutersammlung ist der respektvolle Umgang mit der Natur. Wir achten darauf, nur so viele Pflanzen zu entnehmen, wie wir wirklich brauchen, und lassen genügend stehen, damit sie sich weiter vermehren können. Diese nachhaltige Praxis ist entscheidend, um die natürlichen Ressourcen zu schützen und sicherzustellen, dass auch zukünftige Generationen die Freuden der Wildkräutersammlung erleben können.

 

Tipps für angehende Kräutersammler

 

  1. Kenntnis der Pflanzen: Lerne die verschiedenen Wildkräuter kennen, bevor du sie sammelst. Es gibt viele Bücher und Online-Ressourcen, die dabei helfen können.
  2. Respektiere die Natur: Sammle nur so viel, wie du benötigst, und achte darauf, die Pflanzen nicht zu schädigen.
  3. Achte auf deine Umgebung: Sammle keine Kräuter in der Nähe von stark befahrenen Straßen oder in verschmutzten Gebieten.
  4. Verwende saubere Werkzeuge: Benutze saubere Messer und luftdurchlässigen Beutel oder Korb, um die Kräuter zu sammeln.
  5. Teile dein Wissen: Erzähle anderen von deinen Erfahrungen und inspiriere sie, ebenfalls auf Kräutersuche zu gehen.

 

Wildkräuter für verschiedene Jahreszeiten

 

Wildkräuter gibt es das ganze Jahr über, aber je nach Jahreszeit variiert das Angebot an verfügbaren Pflanzen. Hier sind einige Tipps, welche Kräuter du in den verschiedenen Jahreszeiten sammeln kannst:

 

Frühling

Im Frühling sprießt das junge Grün und viele zarte Kräuter sind bereit zum Ernten. Einige Beispiele sind:

- Löwenzahn: Die jungen Blätter sind weniger bitter und eignen sich hervorragend für Salate.

- Giersch: Ein lästiges Unkraut im Garten, aber eine wahre Delikatesse in der Küche.

- Bärlauch: Mit seinem knoblauchartigen Geschmack ideal für Pesto und Suppen.

 

Sommer

Im Sommer sind die Wiesen und Wälder voller Blüten und reifer Kräuter. Hier einige Highlights:

- Schafgarbe: Kann in Tees und Salben verwendet werden.

- Johanniskraut: Bekannt für seine stimmungsaufhellenden Eigenschaften, ideal für Öle und Tees.

- Spitzwegerich: Hilfreich bei Insektenstichen und kleineren Wunden, kann auch in Tees verwendet werden.

 

Herbst

Der Herbst ist die Zeit der Wurzeln und der späten Blüten. Sammle diese Kräuter für deine Vorratskammer:

- Brennnessel: Die Samen sind reich an Nährstoffen und können getrocknet und als Gewürz verwendet werden.

- Eberesche: Die Beeren sind reich an Vitamin C und können zu Marmeladen und Gelees verarbeitet werden.

- Meerrettich: Die Wurzel ist scharf und würzig, ideal für Saucen und als Hausmittel bei Erkältungen.

 

Winter

Im Winter ist das Sammeln von Wildkräutern schwieriger, aber einige Pflanzen können dennoch gefunden werden:

- Kiefernnadeln: Reich an Vitamin C, ideal für Tees.

- Hagebutten: Nach dem ersten Frost besonders süß, ideal für Tees und Marmeladen.

- Fichtensprossen: Die jungen Triebe können im späten Winter gesammelt und für Tees verwendet werden.

 

Wildkräuter in der Hausapotheke

 

Viele Wildkräuter sind nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, sondern auch wertvolle Heilpflanzen. Hier einige Beispiele, wie du Wildkräuter in deiner Hausapotheke nutzen kannst:

 

Spitzwegerich

- Verwendung: Bei Insektenstichen, kleineren Wunden und Husten.

- Zubereitung: Die frischen Blätter kauen und auf Stiche oder Wunden auflegen. Für Hustensirup die Blätter mit Zucker schichten und einige Wochen ziehen lassen.

 

Wildkräuter und Achtsamkeit

 

Das Sammeln von Wildkräutern ist nicht nur eine nützliche Fertigkeit, sondern auch eine Form der Achtsamkeit. Es erfordert Aufmerksamkeit und Respekt für die Natur und bietet die Gelegenheit, im Hier und Jetzt zu sein. Viele Teilnehmer unserer Kräuterwanderungen berichten, dass sie durch das Sammeln von Wildkräutern eine tiefere Verbindung zur Natur und zu sich selbst gefunden haben.

 

Die kulturelle Bedeutung von Wildkräutern

 

In vielen Kulturen haben Wildkräuter eine tiefe symbolische und rituelle Bedeutung. Sie werden in Zeremonien verwendet, um Gesundheit und Schutz zu fördern, und sind oft mit Mythen und Geschichten verbunden. Das Wissen um diese kulturellen Bedeutungen kann unsere Wertschätzung und unser Verständnis für Wildkräuter vertiefen.

 

Schlusswort

 

Unsere Wildkräuterwanderungen bieten eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu erleben, wertvolles Wissen zu erlangen und sich mit Gleichgesinnten zu verbinden. Wenn auch du Interesse hast, die Welt der Wildkräuter zu entdecken, lade ich dich herzlich ein, an einer unserer Wanderungen teilzunehmen. Gemeinsam können wir die Schätze der Natur erkunden und die heilende Kraft der Wildkräuter erleben.

 

Ich hoffe, dieser Blogartikel inspiriert dich, die faszinierende Welt der Wildkräuter zu erkunden und die vielen Vorteile, die sie bieten, zu genießen. Wenn du Fragen hast oder mehr über unsere Wanderungen erfahren möchtest, zögere nicht, mich zu kontaktieren.

 

Liebe Grüße

Henriette